von Verena Butz, Stefanie Haas und Carolin Hüber
(Klasse 10d, 04.12.1998)


Das Wattenmeer

Inhalt:

  1. Der Naturraum Wattenmeer
  2. Die Zonen des Wattenmeeres

    Tierwelt des Wattenmeeres:
  3. Der Wattwurm
  4. Muscheln
    4.1 Die Miesmuschel
    4.2 Weitere Muschelarten

 


Der Naturraum Wattenmeer ist neben den Alpen das Letzte in Europa existierende, naturnahe Großökosystem. In seiner Ausdehnung, Beschaffenheit und ökologischen Bedeutung ist es einzigartig auf der Welt. Es erstreckt sich entlang der Nordseeküste über eine Strecke von etwa 450 km, und wird im Allgemeinen nicht mehr als 10 m tief, abgesehen von den zwischen den Inseln gelegene großen Pielen. Sie können bis zu 50 Meter tief werden.

Das Wattenmeer zieht sich als relativ schmales Gebiet entlang der Küste, erreicht an einigen Stellen jedoch auch Breiten bis zu etwa 20 km.

Der Meeresboden ist aus Sand und Schlick (mit reicher Fauna) an den flachen Gezeitenküsten. Der ungeschützte Lebensraum ist für Lebewesen, die an der Sandoberfläche leben, ungeeignet. Da im Gegensatz zu felsigen Küsten hier ortsfeste Objekte fehlen, an denen sich Meerespflanzen und Meerestiere anheften können. So ist es erstaunlich wie viele Würmer, kleine Krebse und Weichtiere sich trotzdem an diesen, auf den ersten Blick so lebensfeindlichen Naturraum, angepasst haben. Der wesentliche und bedeutsamste Vorgang für das Wattenmeer ist das Abwechseln von Ebbe und Flut, der sich in einem etwa 12-stündigen Rhythmus abspielt. Die Zeit der Ebbe überdauern die meisten Arten im Boden vergraben. Andere, wie die Miesmuscheln oder die Strandschnecken, halten sich einen Wasservorrat.

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Besonders überraschend ist die Bevölkerungsdichte der Wattenbewohner. So zählt man auf einen Quadratmeter Schlick:

Diese Vielzahl wirbelloser Tiere ernähren sich fast ausschließlich von winzigen organischen Teilchen (Detritus), welche die Strömung mitbringt, und die wirbellosen Tiere dienen ihrerseits wiederum Vögeln als Nahrung.

Ökologisch wird das Wattenmeer in drei Hauptzonen unterteilt, die sich durch ihren Pflanzenbewuchs sowie durch die Höhe zur Mittleren Tidenhochwasser-Linie unterscheiden:

Der untere Wattbereich oder das Sublitora bleibt dauernd mit Wasser bedeckt. Dies sind die Prielsysteme sowie die sandigen Flachwassergebiete, die seeseitig von den Inseln liegen. Das Sublitora umfasst etwa ein Drittel des gesamten Wattenmeeres. Teilweise hat dieser Bereich jedoch ökologisch schon mehr Ähnlichkeit mit der offenen Nordsee, so dass er eigentlich nicht mehr zum " echten Wattenmeer " gehört.

Das mittlere Watt oder Eulitoral wird bei Ebbe freigelegt und bei Flut überschwemmt. An seinen tiefsten Stellen liegt es bis zu 4 m unter der Mittleren Tiedenhochwasser-Linie. Das Eulitoral wird von einer Vielzahl von großen und kleinen Prielen durchzogen, so dass es kaum zu einer großflächigen Trennung beider Bereiche kommt. Die Wattflächen des Eulitorals bestehen aus Schlick,- Sand,- und Mischwatt, die sich voneinander durch die Korngröße des Substrates unterscheiden.

Der obere Wattbereich oder das Supralitoral wird nur noch teilweise und in unregelmäßigen Abständen überschwemmt. Es bedeckt 5% der Fläche des Wattenmeeres, wovon die Hälfte auf die ökologisch besonders wertvollen Salzwiesen entfällt und die andere Hälfte auf Sandstrände. Die Salzwiesen werden bis zu 2 Kilometer breit und werden landseitig meistens von großen Seedeichen begrenzt.

 


Die Tierwelt des Wattenmeeres

1. Der Wattwurm

Der Wattwurm ist durchschnittlich 15-20 cm lang. Er lebt in einer schleimverkitteten Röhre, die etwa 25 cm tief im Wattboden steckt.

Der Wattwurm selbst liegt am Boden der U-förmigen Röhre und saugt am unteren Ende des Eingangrohres den Sand von oben herunter. Dadurch entstehen an der Oberfläche trichterförmige Vertiefungen im Wattboden. Mit der Rüsselschnauze saugt der Wurm die Sandmassen in sich hinein und entzieht daraus seine Nahrung, wie z.B. Kleinlebewesen, pflanzliche und tierische Gewebereste, ect.

Der Sand wandert durch den Darm in das hintere Ende des Wurmes. Wenn der Darm voll ist, steigt der Wattwurm rückwärts im Ausscheidungsrohr hoch und scheidet an der Oberfläche den Sand aus. Dieser Vorgang geschieht durchschnittlich alle 40 Minuten und der Wurm lässt im Laufe eines Jahres etwa 25 kg Sand durch seinen Körper wandern.

Im Alter von 2 Jahren erfolgt die Eiablage in der 2. Oktoberhälfte bei Neu- und Vollmond.

 

2. Muscheln

Der schmale Küstenstreifen, der unter dem Einfluss der Gezeiten steht und abwechslungsweise überschwemmt und entblößt wird, bildet die Übergangszone zwischen dem Festland und dem Meer, so wie die Flußmündung eine transitorische Zone zwischen dem Süßwasser und dem Meer darstellt. In Wirklichkeit muß aber dieser Küstenbereich zum marinen Lebensraum gezählt werden, da außer einigen Insekten, Spinnenarten und Tausendfüßlern fast alle sich in dieser Zone aufhaltenden Tiere der "marina Fauna" angehören, so auch die Muscheln.

Bei Ebbe scheint es, als wäre der Strand vollkommen leblos. Die Tiere sind aber entweder verborgen oder inaktiv. So saugen sich die Napfschnecken an Felsen fest und schließen ihre Gehäuse, wie dies die Seepocken und die Miesmuscheln tun, Muscheln und Würmer ziehen sich ins Innere des Sandgrundes zurück. Sobald diese Zone (Tidezone) von der vordringenden Flut wieder benetzt wird, kehrt das Leben zurück, und die Tiere nehmen ihre normalen Aktivitäten wieder auf.

Da viele im Wasser lebenden Tiere ohnehin eine Wasserzirkulation aufrechter- halten, um ihre Atmungsorgane mit sauerstoffreichem Wasser zu versorgen, übernehmen die Kiemen oft die zusätzliche Funktion eines Filterapparats, was entsprechende Modifikationen der Atmungsorgane zur Folge hat. Diese Spezialisation hat bei Muscheln ihren höchsten Perfektionsgrad erreicht. Die geräumigen Mantelhöhlen dieser Tiere werden von den Kiemen in eine untere und eine obere Kammer aufgeteilt. Durch die Erste wird das Wasser eingesprudelt, durch die Zweite verlässt dieses den Körper wieder. Die Kiemen der Muscheln sein so groß, dass sie - damit sie innerhalb der Mantelhöhle Platz finden-in der Form eines W umgeklappt sind.

 

2.1 Die Miesmuschel

Es gibt rund 80 Muschelarten im Wattenmeer an der Nord- und Ostsee. Die daumengroßen Miesmuscheln sind die bekanntesten der Muscheln. Sie liegen zerstreut auf dem Wattboden und bilden umfangreiche Bänke. An günstigen Stellen siedeln bis zu 12.000 Miesmuscheln pro Quadratmeter, zusammengeklumpt und miteinander verbunden durch drahtartige Fäden, die aus dem Sekret der Muschel gebildet werden.

Miesmuscheln sind sehr anpassungsfähig. Sie können tagelang im warmen Sonnenlicht liegen, aber auch monatelang in Eismassen im Winter eingeschlossen sein. Die Muscheln ernähren sich durch Filtrieren umfangreicher   Wassermengen, stündlich bis zu 3 Litern, aus denen sich alle möglichen Organismen, bis zu Bakterien heraussieben.

Die Fortpflanzung erfolgt im Frühsommer durch das Ausstoßen von Eiern und Samenflüssigkeit. Die später schlüpfenden Larven leben einige Zeit freischwimmend, und setzen sich dann an geeigneten Plätzen fest. Sie werden bis zu 15 Jahren alt

 

2.2 Weitere Muschelarten:

Gebogene Schwertmuschel:

Stahlenkörbchen:

Eßbare Herzmuschel:

Miesmuschel:

Bohrmuschel:

Bunte Kamm-Muschel:

Plattmuschel:

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