Die
Visiermethode
Die
Berechnung des Volumens eines Fasses ist mit Hilfe dieser Methode sehr einfach
durchzuführen. Man braucht hierzu nur die Länge s vom Spundloch
( Öffnung in der Mitte der Mantelseite) in die tiefste Bodenecke, dann
läßt sich das Volumen durch die Formel
V = 0,6 s³ leicht berechnen.
Auch wenn die Visiermethode sehr leicht anwendbar ist, so hat sie dennoch
erhebliche Mängel, denn diese Methode
gibt nur auf wenige Faßtypen brauchbare Werte, die trotzdem Abweichungen
vom realen Volumen haben.
Diese Tatsache war mit auch der Antrieb für Kepler, eine neue genauere
Methode zu suchen, da während seiner Wiedervermählung der
Verkäufer einige eingekellerte Fässer alle nach der selben
Meßrute bestimmte, ohne dabei auf ihre Form Rücksicht zu nehmen,
was ihn sehr verärgerte. Er erfand dann eine sinnvollere
Gesetzmäßigkeit, die uns unter dem Namen
Keplersche Faßregel bekannt ist.
Trotzdem aber gab die Visiermethode für manche Faßtypen
nützliche Werte ab, so auch für das damals häufig
gebräuchliches Österreichisches Faß", denn in ihren
Wurzeln liegen mathematisch verwertbare Überlegungen, man in einer einfachen
Herleitung feststellen kann.