Mängel der einzelnen Methoden

Bei dem Vergleich der Mängel der einzelnen Methoden gehen wir auf zwei verschiedene Kriterien ein:

1. Die Genauigkeit der Ergebnisse jeder einzelnen Methode, denn das ist ja schließlich der  Antrieb gewesen, Methoden zur Volumenberechnung eines Fasses zu finden: den Inhalt des Fasses möglichst genau errechnen zu können. Ein Eindruck von der Genauigkeit jeder einzelnen Methode kann bei einem Genauigkeitsvergleich der verschiedenen Methoden gewonnen werden.

2. Die Praktikabilität der Methode, denn wenn der Aufwand der Berechnung oder die Anzahl benötigten, also zu messenden Größen, zu groß wird, um die Methode überhaupt noch anwenden zu können, geht diese an ihrer ursprünglichen Bestimmung vorbei.

Mängel der Visiermethode
Mängel der Keplerschen Lösung
Mängel der Integralrechnung




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Mängel der Visiermethode

Bedenkt man nur die zu messenden Größen, so erscheint die Visiermethode mit nur einer solcher Größe, nämlich den Abstand vom Spundloch in die tiefste Bodenecke, sehr leicht anwendbar. Zwar ist die erzielte Genauigkeit recht groß, wenn man die Einfachheit der Methode bedenkt, aber dennoch - insbesondere im Vergleich mit den anderen hier vorgestellten Methoden - nicht zufriedenstellend.

Der Hauptmangel der Visiermethode ist in der Herleitung deutlich zu erkennen: Man geht von einer bestimmten Faßform aus, bei der die Oberseite und die Unterseite gleich lang, die Verlängerung der Oberseite bis über am weitesten ausgewölbten Punkt des Faßbauches genauso lang ist wie die halbe Höhe des Fasses.
Darüberhinaus wird, ebenfalls in der Herleitung erkennbar, aufgerundet: 0,5555...s³ wird gerundet zu 6s³.

Ob sich diese beiden Rundungen gegenseitig aufheben oder eher verschlimmern, hängt von der endgültigen Form des einzelnen Fasses ab. Wie sehr sich diese Rundungen bemerkbar machen, zeigt der Genauigkeitsvergleich der einzelnen Methoden.

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Mängel der Keplerschen Methode

Je nach Faßform ist die Keplersche Faßregel mehr oder weniger ungenau, da es sich nur um eine Näherungsformel handelt. Aber verglichen mit der geringeren Genauigkeit der Visiermethode und dem größeren mathimatischen Aufwand der Integralrechnung dürfte die Keplersche Faßregel wohl die praktischste aller Lösungen sein. Zur Berechnung benötigt man nur vier Größen; diese sind dazu noch recht leicht zu ermitteln: den Radius des Deckels, den des Bodens und den des Faßbauches auf halber Höhe, schließlich noch die Höhe des Fasses. Und für diesen geringen Aufwand beweist die Keplersche Faßregel eine erstaunliche Genauigkeit, die Abweichung liegt, zumindest bei faßähnlichen Gebilden, meistens im Promille-Bereich. Dieser Fehler ist jedenfalls kleiner als die durch genaues oder ungenaues Füllen des Fasses entstehenden Unterschiede!

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Mängel der Integralrechnung

Die Integralrechnung erscheint auf den ersten Blick absolut makellos zu sein (und in der bloßen Theorie ist sie das auch!), denn ihre Genauigkeit erfüllt die magische 100%-Marke. Aber sobald man einmal das Volumen eines Fasses mit Hilfe der Integralrechnung lösen will, stößt man auf die übersehenen Probleme:

Erstens ist die Integralrechnung um einiges schwieriger durchzuführen als die anderen Methoden; der mathematische Aufwand ist in der Regel einfach zu groß.

Zweitens setzt die Integralrechnung vorraus, daß die Mantellinie des Fasses durch eine Kurve, also durch eine mathematische Funktion beschrieben wird. Dies ist auch theoretisch immer möglich. Aber das Finden der Funktion ist höchstwahrscheinlich mit so großem Aufwand verbunden, daß die Integralrechnung als praktische Lösung höchstens näherungsweise in Frage kommt. Je nach Art der Näherung wird zwar das Finden einer Funktion immer leichter, aber gleichzeitig geht die Genauigkeit der Methode, also ihr ehemaliger großer Trumpf im Vergleich mit den anderen Funktionen, verloren.

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